Bestimmt hast Du Dich schon Mal gefragt, wie oft und wie lange man eigentlich in der Woche das Boxtraining absolvieren sollte. Die Einen sagen weniger ist mehr. Andere wiederum behaupten, dass viel auch viel bringt. Bei diesen geteilten Meinungen ist es verständlich, dass man sich fragt, was denn nun wirklich stimmt. Bevor wir uns diese Frage beantworten können, müssen wir hier ganz klar zwischen einem Anfänger und einem Fortgeschrittenen und zwischen einem Hobbysportler und einem Leistungssportler unterscheiden.
Wie oft sollte man als Anfänger zum Boxtraining?
Jeder, der bereits fortgeschritten ist, erinnert sich bestimmt sehr gerne an die aller erste Boxeinheit. Den Muskelkater durch diese Trainingseinheit vergisst man bestimmt nicht so schnell. Dadurch, dass die ganzen Belastungen für Deinen Körper neu sind, wirst Du auch dementsprechend viel Muskelkater haben. Und Muskelkater ist ein Hinweis darauf, dass der Körper Ruhe braucht. Denn nur in der Ruhephase kann sich der Körper um die Reparatur der Muskeln kümmern.
Wenn Du noch Anfänger beim Boxtraining bist, kannst Du natürlich nicht so oft und lange in der Woche trainieren. Du kannst wahrscheinlich nur einmal die Woche zum Boxen. Falls Du davor schon Sport gemacht hast und körperliche Belastungen gewohnt bist, könntest Du vielleicht noch zwei Mal in der Woche zum Boxtraining. Ansonsten ist hier wirklich Geduld an erster Stelle.
Nach ungefähr vier Wochen sollte Dein Körper sich an das Boxtraining etwas angepasst haben. Du bekommst zwar noch Muskelkater, aber weitaus nicht mehr so viel wie am Anfang. Somit bist Du dann in der Lage auch öfter, zum Beispiel zwei Mal, in der Woche zu trainieren.
Wie oft sollte man als Fortgeschrittener Boxen trainieren?
Nach zwei bis drei Monaten bist Du schon etwas fortgeschrittener, sodass Dein Körper die Belastungen kennt. Das bedeutet für Dich, dass Du nun in der Lage bist, mehrere Trainingseinheiten in der Woche zu absolvieren. Je nach dem, wie es die Zeit bei dir zulässt, kannst Du in der Woche drei bis vier Mal zum Boxtraining gehen. Trotzdem solltest Du auch hier schauen, dass Du es nicht übertreibst und auf Deine Regenerationsphasen achtest, damit Dein Körper sich den nächsten Stufen der Belastungen anpassen kann.
Hobbysportler vs. Leistungssportler
Der eigentliche Unterschied zwischen einem Hobbysportler und einem Leistungssportler liegt einfach nur beim Können und Müssen. Das bedeutet, der Hobbysportler kann so viel wie der Leistungssportler trainieren, muss es aber nicht. Der Leistungssportler hingegen muss viel trainieren, denn dieser nimmt an Wettkämpfen teil. Zum Training gehören hier harte Sparringseinheiten, intensives Konditionstraining und viel Technikübungen an den Pratzen.
Für den Leistungssportler empfehle ich auf jeden Fall, dass dieser mindestens fünf bis sechs Mal zum Boxtraining gehen sollte. So lernt der Körper mit den ständigen Belastungen umzugehen und man bekommt nur noch in wenigen Fällen Muskelkater.
Durch systematische Planung zu mehreren Trainingseinheiten pro Woche
Mit einer systematischen Planung, ist es Dir auch möglich, öfter in der Woche zu trainieren. Nehmen wir uns die Profiboxer als Beispiel. Diese trainieren weit über zehn Mal pro Woche. Vielleicht fragst Du dich jetzt, wie sie das schaffen. Durch gezielte Planung, ist dir das auch möglich.
Zum Beispiel stehst Du früh morgens auf und gehst erstmal zehn Kilometer laufen. Das wäre dann deine erste Trainingseinheit. Am späten Abend kannst Du dann nochmal zum Boxtraining gehen. Das wäre dann Deine zweite Trainingseinheit am selben Tag. Das bedeutet, Du könntest von Montag bis Freitag je zwei Trainingseinheiten absolvieren. In der Summe würden das dann zehn Trainingseinheiten ergeben.
Du siehst also, man kann ich hier mit seiner Zeit vieles gestalten. Schaue einfach, ob Du überhaupt so viel Zeit hast. Wenn ja, teile sie sinnvoll ein. Trotzdem solltest Du hier auch auf deine Regenerationstage nicht verzichten, denn nur an diesen erholt Dein Körper sich wieder.
Wie lange sollten die Trainingseinheiten dauern?
Je nachdem, ob Du Anfänger oder Fortgeschrittener bist, variiert die Zeit. Für den Anfänger empfehle ich 60 bis 90 Minuten maximal. Das reicht am Anfang absolut aus. Die Fortgeschrittenen oder die Leistungssportler können durchaus länger trainieren. Das ist deshalb möglich, weil diese den körperlichen Belastungen des Boxtrainings standhalten können. Hier empfehle ich zwei bis höchstens zweieinhalb Stunden je Trainingseinheit.
Mein Fazit
Das Wichtigste, was Du nie machen solltest, ist es, dass Du nichts überstürzen darfst. Wenn Du ein Anfänger bist, dann habe Geduld. Gib Deinem Körper die Zeit sich zu entwickeln und anzupassen. Wenn Du Fortgeschrittener bist, solltest Du ebenfalls auf Deinen Körper hören. Es bringt dir nichts, wenn Du schon total erschöpft von der letzten Trainingseinheit zur nächsten übergehst.
Tipp
Hier kannst Du Dir mein Tutorial zu diesem Thema auf YouTube anschauen.
Selam Aleyküm Ferhat,
bin 44 Jahre alt und habe als Informatiker einen sitzenden job und deshalb bin ich überhaupt nicht mehr fit, möchte so 3 mal in der Woche Boxtraining machen und wenn ich so nach 6 monaten fitter bin auch regelmäßig Sparring, was meinst du wie lange dauert es bis man gut Boxen kann und gezielt auch Schläge platzieren kann, ich hab gehört als Amateur so 3 Jahre, stimmt das?
Aleyküm selam,
erstmal mega gut, dass Du mit dem Boxen angefangen hast. Und 3x die Woche ist super, um schnellere Fortschritte zu erzielen. Deine Frage kann ich Dir leider nicht genau beantworten, weil es sehr individuell ist. Einige setzen es schneller um. Andere widerum brauchen etwas länger…
Ich kann Dir nur dazu sagen, je mehr Zeit und Wille Du in Dein Boxtraining steckst, desto schneller wirst Du auch die angesprochenen Punkte (Schläge platzieren, gut boxen etc.) erreichen. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich Dir sagen, dass ich so ca. 1 Jahr gebraucht habe, bis ich wirklich verstanden habe, wie das Boxen funktioniert 🙂
Ich hoffe meine Antwort hilft Dir. Wünsche Dir alles Gute weiterhin auf Deinem Weg! 🙂
asslamu alleikum,
ich bin 46 Jahre alt und habe nun meine vierte Boxeinheit hinter mir. Nach den erste beiden Einheiten hatte ich große Mühe schmerzfrei nach Hause zu gehen. Insbesondere die Beine und Füße schmerzten. Auch hat es drei Tage gebraucht bis ich überm Berg war. Jetzt nach der vierten Einheit sind die Schmerzen in der Erholungsphase nicht mehr so groß. Meine nächste Einheit ist am Freitag (Ich gehe immer Montags und Freitags). Leider kann ich auch nach der vierten Einheit das Tempo der anderen (es ist ein gemischter Fitnesskurs, d.h. sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene) zu gehen. Auch beim Sparring ( zwei Partner, jeder darf abwechselnd auf die Boxhandschuhe schlagen) komme ich kaum nach, da viele meiner Sparringspartner zu fortgeschritten sind und mit großer Härte (selbst wenn man sagt, dass sie nicht so hart schlagen sollen) schlagen. Dadurch habe ich Schmerzen in den Handflächen. Meine Fragen: sind die großen Schmerzen am Anfang normal?
Dann fühle ich mich immer unter Druck, da ich das Tempo der anderen nicht gehen kann. Sollte ich wenn die „Sparring-Übung“ kommt, einfach ohne Partner trainieren?
Der Wille ist bei mir da, aber die Frustration wächst aufgrund der Schmerzen nach dem Training. Wenn die Schmerzen nicht normal sind, sollte ich mir lieber eine andere Sportart suchen?
Ich bin physisch längst nicht auf dem Level der anderen…
Liebe Grüße
S.A
Hallo,
Die Schmerzen am Anfang sind völlig normal, da dein Körper sich erst an die ungewohnte Belastung des Boxens anpasst – das wird mit der Zeit besser, wie du schon merkst. Beim Sparring empfehle ich, klar zu kommunizieren, dass du Anfänger bist, oder alternativ ohne Partner an der Technik zu arbeiten, bis du dich sicherer fühlst. Lass dich nicht von anderen unter Druck setzen, sondern konzentriere dich auf deinen eigenen Fortschritt – Boxen ist ein Marathon, kein Sprint. Wenn die Schmerzen anhalten oder sehr stark sind, sprich mit einem Trainer, ob Anpassungen notwendig sind, oder ziehe eine ärztliche Meinung hinzu. 👍🏻